Sport während den Ferien: Ja oder nein?

Valentin Belz 5. Juli 2022

Foto: iStock.com/IakovKalinin

Was passiert, wenn du während deinen Sommerferien nicht trainierst?

Die Sommerferien sind da und mit ihnen die Frage, ob du deine Laufschuhe oder dein Fahrrad mit in den Urlaub nehmen sollst oder nicht. Verlierst du deine sorgfältig aufgebaute Form, wenn du während zwei oder sogar vier Wochen kein Ausdauertraining machst?

Die Antwort lautet wie so häufig "es kommt darauf an", denn es macht einen Unterschied, ob du beispielsweise in der spezifischen Vorbereitung auf ein wichtiges Rennen stehst, oder ob dein nächstes Wettkampfziel in weiter Ferne liegt. Trifft ersteres auf dich zu, ist eine lange Pause sicherlich kontraproduktiv. Bist du aber derzeit ohne konkretes Wettkampfziel unterwegs, darfst du mit gutem Gewissen eine Pause vom geregelten Training einlegen. Denn eines soll hier erwähnt sein: Eine Trainingspause wirkt oftmals Wunder. Die Erholung kann wieder mal richtig stattfinden, Motivation und psychische Leistungsbereitschaft kehren zurück, kleine Schäden am Bewegungsapparat werden repariert und der Hormonhaushalt wird reguliert. Wichtig ist einfach, dass eine solche Pause "nur" ein- maximal zweimal jährlich stattfindet und ansonsten Konsistenz den Trainingsalltag prägt.

Was nun aber, wenn du unsicher bist? Die wichtigsten Antworten:

  • Lässt du einzelne Trainingseinheiten ausfallen, wirst du nach den Ferien aufgrund der grösseren Erholung mindestens so stark sein wie vorher.
  • Machst du eine komplette Sportpause von 2 Wochen Dauer, wirst du im Bereich der Ausdauer einen leichten Unterschied spüren, weil die Anzahl der Mitochondrien, welche die von dir aufgenommene Nahrung in nutzbare Energie umwandeln, bei Inaktivität sehr schnell abnimmt, was einen Rückgang der Ausdauerleistungsfähigkeit nach sich zieht. Ebenso reduziert sich die Flexibilität in Hüften, Wirbelsäule und Rumpf, weil das beanspruchte Bewegungsausmass nicht mehr ausgereizt wird.
  • Dauert deine Pause länger als 2 Wochen, wirst du als Ausdauersportler neben dem immer grösser werdenden Rückgang der Ausdauerleistungsfähigkeit und der sich reduzierenden Flexibilität auch einen Kraftverlust festellen müssen. Und zwar verlieren die "slow-twitch"-Fasern, die für Bewegungen mit geringem Kraftaufwand wie beispielsweise beim Radfahren benötigt werden, ihre Maximalleistung.