Der perfekte Race-Day

11. Mai 2024

Foto: zVg

Du bist ein Trainingsweltmeister, kannst aber am Tag X deine Trainingsleistung nicht optimal abrufen? Wir zeigen dir ein paar einfache und effektive Tricks, wie du den Kopf für das nächste Rennen frei bekommst. So kannst du im Wettkampf dein volles Potenzial abrufen.

 

Nichts ist frustrierender, als am Wettkampftag nicht seine volle Leistung abrufen zu können. Unzählige Faktoren können dir einen Strich durch die Rechnung machen, die nur wenig mit deiner Trainingsvorbereitung zu tun haben. Denn oft holen Spitzenathleten die letzten entscheidenden Prozente für den Wettkampf nicht im Training, in der Ernährung oder in der Regeneration. Sie verschaffen sich einen Vorteil, indem sie ihren Wettkampf genau planen und auch während des Rennens auf ihre Vorbereitung vertrauen.

9 Tipps für ein erfolgreiches Rennen

  1. Details klären: So banal es klingt: Alle Details des Rennens müssen bekannt sein, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Wie komme ich am Wettkampftag an den Start? Wann fällt der Startschuss? Lohnt sich eine frühere Anreise? Wann und wo gibt es die letzte grosse Mahlzeit? Wie sehen die Streckenführung und das Reglement aus? Die Klärung all dieser Rahmenbedingungen beugt unangenehmen Überraschungen vor.
  2. Ausrüstung: Teste deine Ausrüstung im Vorfeld ausgiebig, so bist du sicher, dass sie unter Wettkampfbedingungen funktioniert. Behalte das Wetter im Auge und sei auf alles vorbereitet. Gut vorbereitete Athleten besitzen bei extremen Bedingungen einen zusätzlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
  3. Realistisches Wettkampfziel: Wenn du deine Leistungsfähigkeit kennst, kannst du eine realistische Endzeit kalkulieren und dein Tempo im Wettkampf entsprechend definieren. So kannst du sicher sein, dass du nicht zu schnell startest und auch auf der zweiten Streckenhälfte noch genügend Energie hast, um Plätze gut zu machen und das Rennen zu geniessen.
  4. Akzeptanz: Viele Faktoren entscheiden, ob das (vorher) gesteckte (realistische) Wettkampfziel am Tag X erreicht werden kann. In der Woche vor dem Wettkampf sollte man einen Cut machen. Die Vorbereitung ist abgeschlossen. Akzeptiere deinen aktuellen Leistungsstand und passe gegebenenfalls realistisch Ziel und Taktik an. Es gibt immer ein nächstes Mal. Das entspannt und nimmt den Druck. Für den Fall, dass im Wettkampf etwas nicht klappt, mach dir einen Plan B, den du dann verfolgen kannst, wenn es nicht läuft.
  5. Renn- und Ernährungstaktik: Wie teile ich meine Kräfte optimal ein? Wo liegen meine Stärken? Wo sind meine Schwächen? Wann und wie ernähre ich mich während des Rennens? Erfolgreiche Athletinnen und Athleten teilen das Rennen in mehrere Etappen ein, um bis zum Schluss ihr Bestes geben zu können und stimmen die Verpflegung unterwegs darauf ab. Diese Abstimmung sollte unbedingt schon im Training erprobt werden. Dies gilt vor allem auch in Bezug auf die Verträglichkeit der vor Ort angebotenen Verpflegung.
  6. Wettkampf simulieren: Idealerweise besichtigst du die Strecke vor dem Wettkampf, absolvierst wettkampfähnliche Trainings auf einer ähnlichen Strecke oder nimmst an Wettkämpfen zur Vorbereitung teil. So sammelst du Erfahrungen für deine Renn- und Ernährungstaktik.
  7. Keine Experimente: Je näher der Wettkampf rückt, desto grösser wird die Nervosität. Anstatt in den letzten Tagen das Trainingsvolumen zu reduzieren, experimentieren viele oder versuchen, Versäumtes nachzuholen. Das mag sich mental positiv auswirken, wird aber im Rennen meist bestraft. Halte dich beim Training und bei der Ernährung an das Bewährte und deine Renntaktik.
  8. Worst-Case-Szenario: Konzentriere dich auf dich und deinen Plan, atme ruhig und konzentriere dich auf deine Bewegungsausführung. Übe bereits im Training, dich bei negativen Gedanken (z.B. schlechtes Wetter) auf positive Dinge zu konzentrieren. Und wenn trotz aller Vorbereitung im Rennen alles schiefläuft: Revidiere deine Zielsetzung und stell dich positiv auf die neuen Bedingungen ein.
  9. Vorfreude: Positive Gedanken haben eine grosse Wirkung. Egal, ob du vor Nervosität nicht schlafen konntest oder kaum gefrühstückt hast. Heute ist ein wichtiger Tag für dich, in den du viel investiert hast. Starte mit Freude und geniesse, wofür du so lange trainiert hast. Schliesslich willst du mit einem Lächeln im Ziel ankommen. Geniesse den Zieleinlauf. Viel Spass!