Interview mit Ronnie Schildknecht

19. Juli 2016

Ronnie Schildknecht ist der erste Triathlet, der einen Ironman sieben Mal in Folge gewinnen konnte. Dieses Kunststück steht ebenso im Palmarès des Zürches wie ein vierter Platz am Ironman Hawaii oder eine Sub-8h Bestzeit über die Ironman-Distanz. 

Im Jahre 2000 hast du deine Triathlonkarriere gestartet. Wie haben sich die Sportart und das Athletenanforderungsprofil (Langdistanz) im Laufe dieser Zeit verändert?  

Durch den Wechsel von ehemaligen Kurzdistanz Spezialisten auf die Langdistanz wurde das Schwimmen einiges schneller. Zudem gibt es nun vermehrt grössere Gruppen auch auf dem Rad, was das Schwimmen gerade in Hawaii noch wichtiger macht. 

Du startest nicht nur im Triathlon, sondern nimmst regelmässig auch an Duathlons teil. So wurdest du dieses Jahr zum wiederholten Mal Schweizer Meister. Machst du diesen "Seitensprung" aus Trainingszwecken?  

Ich komme ja ursprünglich vom Duathlon und habe erst später zum Triathlon gewechselt. Duathlon ist enorm hart mit dem schnellen Laufen vor dem Rad und eignet sich deshalb ideal als hartes Training. Es gibt mir die nötige Wettkampfhärte. 

Viele Hobbysportler haben das grosse Ziel, einmal in ihrem Sportlerleben einen Ironman zu bestreiten. Welches sind deine drei wichtigsten Tipps, damit es ein erfolgreiches Projekt wird?

Ich denke, es braucht etwas Geduld. Ich sehe immer mehr Hobbysportler, die direkt einen Ironman als ersten Triathlon bestreiten. Ich würde empfehlen, zuerst einmal einen Olympischen Triathlon zu bestreiten, später dann einen 70.3. So kann sich auch der Körper an die Belastung gewöhnen. Ich sehe einen Ironmanstart für Triathlon-Neulinge als ein 2-Jahres Projekt. 

Am Ironman Zürich hast du bis jetzt eine unglaubliche Konstanz an den Tag gelegt und Sportgeschichte geschrieben. Was braucht es, um am Ironman Hawaii ähnlich erfolgreich zu sein? Was macht dieses Rennen so herausfordernd und schwierig?

Hawaii ist ein ganz anderes Rennen als Zürich. Hitze, Feuchtigkeit und Konkurrenz sind die Faktoren, die es so schwer machen. Man braucht einen perfekten Tag. Ein kleiner Fehler bei der Ernährung oder beim Pacing und dann reicht es nicht, um einen gute Platzierung ins Ziel zu bringen.

Foto: ZVG