Wusstest du, dass…
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…Hypnose gegen Allergien wie Heuschnupfen helfen kann?
Der Frühling ist ein Segen für das Sportlerherz. Die warmen Temperaturen locken ins Freie, ohne dass mehrere Kleidungsschichten nötig sind. Doch während sich die einen über blühende Bäume, Sträucher und Gräser freuen, reagiert fast ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mit einer allergischen Reaktion (Heuschnupfen). Für Allergiker wird der Aufenthalt im Freien zur Tortur. Eine Joggingrunde oder eine Velotour sowieso. Ganz zu schweigen davon, was passiert, wenn Pollen den Weg ins Haus finden.
Hypnose gegen Heuschnuppen?
Hypnose hat sich in den letzten Jahren im Sportbereich als Mittel zur Angstlösung oder als «emotionale Unterstützung» in Wettkampfsituationen etabliert. So können sich Athleten im «Rennmodus» optimal auf den Wettkampf konzentrieren und dadurch ihre Ergebnisse verbessern. Auch Sportler, die unter Allergien leiden, können von einer Behandlung profitieren. Denn bei der Hypnose geht es darum, Erfahrungen im Unterbewusstsein aufzulösen, weiss der Hypnosetherapeut Hans Reichenbach. Er bietet Hypnosetherapien in seiner eigenen Praxis an. «In einer Sitzung gelingt es in den meisten Fällen, den «Auslöser» der Allergie im Unterbewusstsein zu identifizieren und aufzulösen.» Dabei handelt es sich nicht um einen anatomischen Schmerz, sondern um ein Gefühl, das oft durch ein Erlebnis in frühen Lebensphasen ausgelöst wurde. Dieses wurde im Unterbewusstsein gespeichert und kann im Laufe des Lebens zu Reaktionen führen - wie eben dem "Heuschnupfen". Kann das Erlebnis im Unterbewusstsein aufgelöst werden, verschwindet die Allergie.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, damit es funktioniert?
Hypnosetherapie wirkt nicht bei allen Menschen. Laut Reichenbach liegt die Erfolgsquote bei etwa 95 Prozent. Bei etwa der Hälfte der Klienten reicht eine Sitzung aus, um das Problem zu lösen. Für eine hohe Erfolgschance sind folgende Voraussetzungen wichtig.
1. Wunsch nach Veränderung und Leidensdruck
Die Allergie beeinträchtigt das Leben stark. Wichtige Trainings müssen umgeplant oder abgesagt werden. Saisonziele können wegen der Pollenbelastung nicht erreicht werden.
2. Vertrauen in die Hypnose
Wer an die Methode glaubt, hat bessere Heilungschancen. Das liegt daran, dass man sich ganz «fallen lassen» muss, um die Veränderung im Unterbewusstsein «zulassen» zu können.
3. Vertrauen in den Hypnotiseur
Ebenso wichtig wie das Vertrauen in die Methode ist das Vertrauen in den Hypnotiseur. Dieses sollte immer vor der Sitzung im Vorgespräch aufgebaut werden.
4. Bereitschaft, Gefühle und innere Bilder zuzulassen
Neben der generellen Bereitschaft muss auch der Wille vorhanden sein, sich mit Geschichten und Themen aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Neben Allergien können auch andere Leiden wie Ängste, Übergewicht, Suchtverhalten u.a. mit Hypnose behandelt werden.
Welche anderen Methoden gibt es gegen Heuschnupfen?
Eine Sitzung bei einem Hypnotiseur ist relativ teuer. Man muss mit Kosten von mehreren hundert Franken rechnen, ohne dass ein wissenschaftlicher Konsens über die Therapieform besteht. Dafür soll das Leiden vollständig und ohne Nebenwirkungen behoben werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Medikamente wie Antihistaminika, die in Form von Tabletten oder Sprays erhältlich sind. Im Gegensatz zur Hypnose unterdrücken sie jedoch nur die Symptome und müssen in der akuten Phase der Allergie regelmässig eingenommen werden. Leistungssportler sollten die Medikamente unbedingt auf leistungssteigernde Substanzen überprüfen, um eine Dopingsperre zu vermeiden.
Hans Reichenbach ist zertifizierter Hypnosetherapeut OHTC, SBVH. Er behandelt seine Klienten in seiner eigenen Praxis. Weitere Informationen findest du hier.
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