Interview mit Nicole Bärtschi

6. febbraio 2016

Bereits zum vierten Mal konntest du dieses Jahr die traditionsreiche Inferno-Abfahrt gewinnen. Wie sieht deine Vorbereitung in den Wochen und Monaten davor auf die je nach Streckenlänge rund 8 bis 15 Minuten lange Belastung aus?  

Meine Grundkondition hole ich mir mit dem zwei Mal wöchentlich stattfindenden Handballtraining. Sobald es Schnee hat, versuche ich möglichst viele Skikilometer zu machen, was dieses Jahr nicht immer einfach war. Dieses Jahr sind wir bereits am Donnerstagmorgen nach Lauterbrunnen gereist und hatten zwei super Trainingstage mit den langen Abfahrtskis. 

Im Skiweltcup spielt das Material eine entscheidende Rolle. Wie gross schätzt du den Anteil an diesem Rennen ein?  

Gerade im oberen, sehr flachen Teil der Abfahrt ist gutes Material sehr wichtig. Mein Vater hat es einmal mehr geschafft, mir super Skis zu präparieren. Seine grosse Erfahrung und das gegenseitige Vertrauen sind Gold wert. 

Welche Fähigkeiten muss ein Skifahrer mitbringen? Was entscheidet über Sieg und Niederlage?  

Es muss vieles zusammenpassen. Insbesondere bei der Inferno-Abfahrt entscheidet nicht die beste Technik oder der schnellste Ski. Bei einer Abfahrt dieser Länge muss man seine eigenen Kräfte kennen und vor allem gut einteilen können. Mittlerweile weiss ich genau, wo ich etwas Tempo rausnehmen muss, um meine Beine zu schonen, und wo ich riskieren kann, um möglichst viel Tempo mitzunehmen. Schlussendlich gehört auch viel Glück dazu. Auf einer so langen Abfahrt kann viel passieren. Leider gehören auch Stürze dazu. Glücklicherweise bin ich bis jetzt davon verschont geblieben. 

Welches sind deine 3 Tipps für die Vorbereitung und 3 Tipps für das Rennen für all jene, die sich einmal im Leben an diese Abfahrt wagen möchten.  

Meine Tipps für die Vorbereitung:

  1. Früh anmelden - die Startplätze sind begehrt :) 
  2. Nach gutem Ausdauertraining ist der Aufstieg im Wurzelwald einfacher

Meine Tipps für den Wettkampf:

  1. Freude am Ski-(rennen) fahren
  2. Gesunder Respekt, aber keine Angst
  3. Wer später bremst fährt länger schnell :)

Wir danken Nicole Bärtschi für die spannenden Antworten.