Wusstest du, dass...?

27. Februar 2024

Foto: iStock/fabiomax

…Vollkornbrot zwar gesund ist, aber nicht immer auf den Frühstücksteller gehört?

Das Brot gehört in vielen Haushalten wie selbstverständlich zu einem Frühstück dazu. Auswahl dafür gibt es reichlich, denn in der Schweiz kann man aus über 200 Sorten auswählen. Doch nicht jede Sorte, die gut aussieht, frisch duftet und eine knusprige Kruste besitzt, ist für einen gesunden Lebensstil geeignet. Und vor allem für Sportlerinnen und Sportler gilt: Nicht in jeder Situation ist das gesunde Vollkornbrot dem Weissbrot überlegen.

Warum das Mehl den Unterschied ausmacht

Der Hauptunterschied zwischen Vollkorn- und anderen Brotsorten liegt in der Herstellung und den verwendeten Zutaten: Brote, die aus Weissmehl hergestellt werden, enthalten vor allem einfache Kohlenhydrate in Form von Stärke und Zucker. Beim Mahlen des Getreides werden alle Schalenschichten und der Keim (fast) vollständig entfernt, so dass nur der reine weisse Mehlkörper übrigbleibt, der fast ausschliesslich aus Kohlenhydraten besteht.

Anders verhält es sich beim Vollkornbrot: Es besteht zu mindestens 90 Prozent aus Mehl, welches noch alle Bestandteile des Getreidekorns enthält. Je mehr Schalenanteile nach dem Mahlen enthalten sind, desto mehr Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine finden sich im Mehl wieder.

Vollkornbrot für einen gesunden Lebensstil

Vollkornbrot hat fünf Vorteile, die es zum idealen Begleiter einer gesunden Ernährung machen.

  1. Langsame Kohlenhydrate: Vollkornbrote sind reich an komplexen Kohlenhydraten, die langsamer verdaut werden und so über einen längeren Zeitraum eine gleichmässigere Energiezufuhr bewirken. Dies ist im Alltag und bei leichten sportlichen Aktivitäten wie Wandern von Vorteil.
  2. Ballast- und Faserstoffe: Vollkornbrote enthalten mehr Ballast- und Faserstoffe als Weissbrot oder raffinierte Brotsorten. Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und können helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  3. Nährstoffe: Vollkornbrote sind eine gute Quelle für Vitamine und Mineralstoffe wie B-Vitamine, Eisen, Magnesium und Zink, die für die Energieproduktion, die Muskelregeneration und die allgemeine Gesundheit wichtig sind.
  4. Eiweiss: Einige Vollkornbrote sind mit zusätzlichem Eiweiss angereichert oder enthalten von Natur aus mehr Eiweiss, was für den Muskelaufbau und die Regeneration nach dem Training von Vorteil ist.
  5. Gesunde Fette: Vollkornprodukte enthalten oft auch gesunde Fette, die zur Herzgesundheit beitragen.

Neben der passenden Brotwahl sollte die gesamte Ernährung auf einen gesunden Lebensstil abgestimmt sein. Gibt es zum Frühstück zwar das gesunde Vollkornbrot, aber dazu viel gesüssten Fruchtsaft und/oder viele zuckerhaltige Speisen, verpufft der positive gesundheitliche Effekt des Vollkornbrotes.

Im Sport zählt die Verdaulichkeit

Und vor allem für Sportlerinnen und Sportler wichtig: So gesund und zu empfehlen Vollwertkost generell auch ist, im sportlichen Kontext sieht es anders aus. Da geht es sowohl im Vorfeld eines harten Trainings wie auch im Ernstfall eines Wettkampfs in erster Linie darum, Kohlenhydrate zu liefern und den Magen zu schonen. In den letzten beiden Tagen vor einer anstrengenden und länger dauernden sportlichen Aktivität ist es daher wichtig, den Verdauungsapparat zu entlasten und auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot zu verzichten.

Beim Sport selbst gilt die Regel: Je intensiver und länger eine sportliche Aktivität ist, desto weniger Kapazität besitzt der Magen für die Verdauung, da der vorhandene Sauerstoff für die Muskulatur bereitgestellt werden muss. Entsprechend macht bei einem Marathonlauf eine flüssige Verpflegung am meisten Sinn, da so die Verdauung möglichst wenig arbeiten muss. Auch beim Brot darf und sollte kurz vor sportlichen Höchstleistungen vom gesunden Vollkornbrot auf Weissbrot gewechselt werden, da dieses schnell verfügbare Kohlenhydrate liefert und die Verdauung wenig belastet.

Und der letzte Tipp: Nicht jeder Magen reagiert gleich auf eine sportliche Anstrengung. Am besten testest du dein ideales Frühstück vor dem Sport einige Male aus, bevor du an einen Wettkampf gehst.